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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 45

1911 - Breslau : Hirt
Der Begrnder der venezianischen Malerei ist Giovanni Bellini. Sein Sinn fr leuchtende Farben fand in der von den Niederlndern erfundenen Technik der lmalerei (statt der bisherigen Tempera) das rechte Mittel. Die Lagunenstadt Venedig hat mit den Niederlanden das gemein, da die Feuchtigkeit der Luft den Umrissen der Gegenstnde ihre Schrfe nimmt und alles in weichem, goldigem Lichte badet. Noch deutlicher als in 77 lt sich die hierauf beruhende Malweise in 78 erkennen, zumal im Vergleich etwa mit 70. Wie bei Basaiti die Luft als -weiches Medium die Gruppe sanft umspielt, wie sie die Schatten mildert, so da sie vllig durchsichtig bleiben, wie die Landschaft mit allen ihren Einzelheiten leuchtend dasteht! hnliches lt sich in unserem Klima nur dann wahrnehmen, wenn die Lust ganz gleichmig mit Feuchtigkeit gesttigt ist. Als Giovannis Schler gilt auer Palma Vecchio und Giorgone der groe Tizian, geboren 1477 zu Pieve di Cadore im Alpen-tal des Piave, gestorben 1576 neuuund-neunzigjhrig zu Venedig an der Pest. 77. Giovanni Bellini, Madonna. Venedig. 78. Marco Basaiti, Madonna. London, Nationalgalerie.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 50

1911 - Breslau : Hirt
83. Albrecht Drer. Die apokalyptischen Reiter (1483). Hart, fast grausam, als ob man aus dem warmen Sden pltzlich in unser rau-l)c nordisches Klima versetzt wrde, mag manchem dieser jhe bergang von den groen italienischen Meistern zu dem Gromei-ster deutscher Kunst, Al-brecht D-r er, erscheinen. Und doch gilt es, ihn trotz seiner auf den ersten Blick fast abstoenden Herbheit als den Unsern mit warmer Liebe zu ersas-sen und durch die rauhe Scha-le durchzudringen zu dem edlen Kern dieser echt deutschen Seele, in 84. Drer, aus der groen Passion: Gefangennehmung Christi.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 185

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
185 beide zusammen. Am meisten nach W. vorgeschoben und südlich vom 400 N. B. dehnt sich das tnrkestanische Alpenland aus. Süd- lich von ihnen zwischen dem Westrand und Südrand bildet der Hindukuh das natürliche Bindeglied zwischen dem östlichen und west- lichen Hochasien. Die innere Scheitelsläche des östlichen Hochasiens ist nicht überall von gleicher absoluter Höhe; ihr Mittelwerth kann zu 6 — 8000' angenommen werden. Sie wird von Westen nach Osten von 2 Gebirgsketten durch- schnitten, dem Küenlün oder Kulkun und dem Thian-Schan; ersterer erscheint als Fortsetzung des Muz Tagh, letzterer als die des Belur Tagh. Durch diese Ketten wird die innere Scheitelfläche des östlichen Hochasiens in 3 Theile zerlegt, nämlich: 1) südlich vom Küenlün oder Kulkun dehnt sich Dübel (nördlich vom Himalaya) aus; 2) zwischen Küenlün und Thianschan erstreckt sich die hohe Tartarei; 3) zwischen dem Thianschan und dem Nordrand endlich die Dsungarei im W. und die Mongolei im O. Diese drei Plateauländer sind nur an den Ufern der Steppenflüsse und Seen angebaut und mit Pflanzen bewachsen; sonst ist das unermeßliche Gebiet entweder eine baumlose, öde Steppe, oder eine abwechselnd sandig- steinige Wüste, welche die Bewohner Gobi oder Schamo nennen. Diese Wüstenei mag sich über 400 Meilen weit in die Länge (eine Entfernung wie von Lissabon nach Königsberg) und 100 Meilen weit in die Breite, (wie von Basel bis Hamburg) erstrecken. Der westliche Theil der Gobi besteht aus beweglichem Flugsand, der östliche dagegen aus Felsen und Steinfeldern, eine Erscheinung, welche sich in der afrikanischen Sahara wiederholt. 8 76. Das westliche Hochafien ist minder hoch und kleiner, als das östliche, zugleich gegliederter und zu- gänglicher, bietet aber im Ganzen die gleichen Hochflächen dar, welche von Randgebirgen umwallt sind. Wir betrachten: 1. Das Hochland von Iran. Es hat viel Steppenland und viele Salzseen. Seine Mitte ist eine ununterbrochene Sand- und Salzwüste, arm an Wasser und Pflanzen. Wegen der Randgebirge kann das Meer keinen Einfluß auf das Innere üben, und da nur im Frühjahr und Winter Regen fällt, der Sommer aber neben dem klaren Himmel eine große Hitze bringt, so muß natürlich aller Pflanzenwuchs ersterben. Die 4 Randgebirge Irans sind: a) das indisch- persische Grenzgebirge mit dem 12,000' hohen Salomonsthron im O.; b) die Terasse von Farsistan und Beludschistan im S.; e) die Zagrosketten und das Alpenland von Adserbeidschan im W.; ck) der Hindukuh, Paropa-

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 190

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
190 gerottet, sondern es werden sogar, um Land zu gewinnen,- die Wohnungen der Menschen aus Pfählen im Wasser aufgeschlagen, und nicht selten wird Erde auf Flöße geschafft und besäet. Bis zum 35“ N. B. ist das Klima mild und läßt hier eine Menge China eigenthümlicher Bäume und Sträucher ge- deihen, den Leim-, Wachs-, Talgbaum und vor allem den Theestrauch, dessen Blätter und Blüthen ausgeführt werden und viele Millionen einbringen. Nördlich vom 35.° stellen sich die 4 Jahreszeiten ein mit kurzem Herbst und Frühjahr, strengem Winter und drückend heißem Sommer. So ist in Peking (40° N. B.) der Sommer so heiß, wie er in Cairo (30° N. B.) ist, der Winter aber so streng, wie der in Upsala (60° N. B.), während die geographische Breite einen neapolitanischen Winter erwarten ließe. 3. Das Tiefland der hinterindischen Ströme Maykaung, Meuam, Thaluayn und Jrawaddi zerfällt in 4 getrennte Tief- länder, welche jedes Mal durch die mit den Strömen parallellaufenden Ge- birgsketten geschieden sind. Zu diesem äußerst fruchtbaren Tiefland gehören die Landschaften Birma, Siam, und an der Ostküste noch Cochinchina und Tonkin. 4. Das Tiefland von Vorderindien liegt am Indus und Ganges, ist durch keine Erhebungen von einander ge- trennt, und reicht nördlich des Plateaus von Dekan vom bengalischen Golf bis zum persisch-arabischen Busen. Der westliche Theil heißt auch die Sind-, der östliche die Hind-Ebene. Jene, das Tiefland des Indus, ist nur theil- weise angebaut, besonders im Pendschab, d. i. Fünsstromland; der magere Boden wird durch den schlammreichen Indus überschwemmt und mit frucht- reicher Erde bedeckt. Aber im Mittel- und Unterlaufe des Indus dehnt sich auf dem linken User eine große salzige Sandwüste aus, das Thun ge- nannt. Sie ist an 100 M. lang, 20 bis 40 M. breit. Südlich des Thurr liegt eine durchaus unbewohnbare Niederung, das Run (325 Q.-M.), welchem die Insel Kutsch vorgelagert ist. Dieses war früher Meeresboden und scheint durch vulkanische Hebungen aus dem Grunde emporgestiegen zu sein. Im Sommer ist das Run eine trockne Sandwüste, auf welcher eine zolldicke Salzkruste liegt; im Winter, d. h. zur Regenzeit, verwandelt es sich in einen salzigen Schlammsee. Im Sommer gewahrt man in der Wüste Run häufig Luftspiegelungen (Fata Morgana) *). Das Tiefland Hind am Ganges und Brahmaputra ist ein angeschwemm- tes, sehr fruchtbares Land, das nur im Küstenland dieser Flüsse, die *) Dies ist eine Täuschung, in welcher das Auge befangen ist. Man glaubt nämlich in der Ferne oder am Himmel zuweilen Schiffe, Thürme, Schlösser, Bäume, Wasser rc. zu erblicken; je näher man demselben zu kommen glaubt, desto weniger erscheinen sie in Wirklichkeit. Diesen Erscheinungen liegen wirkliche Gegenstände zu Grunde, und nur vermöge einer besondern Art Brechung der Lichtstrahlen er- blickt man ein Bild an einem andern Orte, als an seiner natürlichen Stelle. Diese wird durch eine Temperaturverschiedenheit nahe über einander liegender Luftschich- ten veranlaßt. Die Fata Morgana wird häufig an der sicilianischen Meerenge und in Sandwüsten (Sahara, die französische Armee 1798 in Unterägypten rc.) beobachtet.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 196

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
196 die deutlichsten Spuren vulkanischer Thätigkeit an sich. Der Hauptzufluß desselben ist der Jordan« Er entspringt am Berge Hermon, dem höchsten und südlichsten Theil des Antilibanon, durchfließt zuerst den schilsreichen See Merom, dann den See Genezareth (das galiläische Meer oder See von Liberias) und fällt zuletzt ins todte Meer. Der Spiegel des todten Meeres liegt 1230' unter dem Niveau des Mittelmeeres. Anmerkung. In Sibirien und auf der Scheitelfläche von Ostasien sind noch eine große Anzahl von continentalen Strömen und Binnenseen, von denen aber nur wenige gemerkt zu werden verdienen. Die Größe der wichtigsten Seen Asiens (vergl. S. 55 oben) ist folgende: Kaspisee . . . . 8413 Q.-M. Aralsee . . . . 1267 „ Baikalsee . . . 625 „ Balkaschsee . . 400 „ Tungtingsee . . 109 „ Vansee . . . .. 109 „ Urumiasee . . . 106 „ Kuku Noor . . 96 „ Poyangsee . . . 77 „ Dsaisangsee . . , 70 „ Todtes Meer . . 24 „ § 80. Asiens Klima und Produkte. A. Allgemeines. In Bezug auf die ungleiche Vertheilung der Wärme vom Aequator nach den Polen hat man die Erdkugel je nach der vorherrschenden Kälte und Wärme in 5 Zonen eingetheilt (mathematisches oder geographisches Klima). Davon ist das physikalische verschieden, welches durch die Wärme oder Kälte, durch die Feuchtigkeit, die Strömungen (Winde) und die Rein- heit der Luft näher bestimmt wird. Das Meer übt auf das physikalische Klima eines Landes einen bedeutenden Einfluß aus. Das Land erwärmt sich unter den Sonnenstrahlen leichter und höher, als das Wasser; im Winter aber strahlt das Land seine Wärme leichter aus, als das Meer, welches sie behält. Daher kommt es, daß das Meer die Kälte und die Hitze des Landes mildert. Ferner erzeugt das Meer viel Wasserdampf durch die Hitze, daraus bilden sich Nebel, Wolken und Regen, welcher an den Meeres- küsten häufiger niederfällt, als im Innern. Die Küstenländer sind darum feuchter, als die Binnenländer eines Continents. Auf diesen Verhältnissen beruht der Unterschied des oceanischen und kontinentalen Klimas. Jenes ist feuchter, gleichförmiger, kühler im Sommer und milder im Winter, dieses trockner, ungleichförmiger, heiß im Sommer und kalt im Winter. Auch die Bodengestaltung übt Einfluß auf das Klima. Die Tiefländer haben ein wärmeres Klima, als die Hochländer, und die Ebenen erreichen in der Regel eine höhere Temperatur, als die Bergländer. Ist der Boden fest

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 197

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
197 und dunkel, so erwärmt er sich mehr, und theilt der Luft eine höhere Tem- peratur mit als ein lockerer und Heller. Große Sümpfe und Landgewässer wirken durch Verdunstung des Wassers kühlend auf die Luft, ebenso auch große Wälder durch ihre Schattenkühle. Ueber Sandflächen wird eine größere Hitze sich entwickeln. als über Grasfluren, während wiederum angebautes Land auf das Klima günstiger wirkt, als wild daliegende Waldflächen. End- lich üben noch die Winde aus die höhere cher niedere Temperatur einen großen Einfluß, indem dieselben den Orten, an welche sie gelangen, von der Temperatur, welche sie in kalten oder warmen Gegenden angenommen haben, Kälte oder Wärme, Feuchtigkeit oder Trockenheit abgeben. Von den verschiedenen Wärme- und Feuchtigkeitsgraden hängt insbe- sondere die Existenz und das Gedeihen der Pflanzen ab. In der nördlichen kalten Zone, wo nur Schnee fällt, wachsen keine Pflanzen mehr; aber an der Grenze derselben, wo Schnee und Regen mit einander wechseln, treffen wir eine Decke von Moos, zwischen welcher hier und da Rasen und niedriges, heidelbeerartiges Gestrüppe, aber kein Baum und kein Strauch vorkommt. Nähern wir uns der gemäßigten Zone noch mehr, so bemerkt das Auge zunächst neben Rasen und Moos verkrüppeltes Nadelholz, Gebüsch von Birkenholz, später Waldungen von Birken, Tannen und Buchen neben den üppigsten Grasfluren und Getreidefeldern, zierlichen Gartenpflanzen und nützlichen Küchengewächsen. Im Frühjahr grünt und blüht die Pflan- zenwelt, im Sommer reist die Saat heran, im Herbst wird sie einge- erntet, im Winter ruht mit der Natur auch die Pflanzenwelt. Nur im mildesten Theile der gemäßigten Zone, wo der Winter nicht allzu streng ist, gedeihet der Weinstock neben dem Mais und Tabak; der Reis bedarf neben ausreichender Wärme auch überreich bewässerten Boden. Noch südlicher endlich erscheinen Pomeranzen-, Citronen-, Oel- und Oliven- bäume. Sie leiten uns über zu den Datteln und Palmen, welche in der Nähe und in der tropischen Zone selbst uns überraschen. Myrthen, Ros- marin, Feigen und Granaten treffen wir zunächst, später Zimmt-, Mus- katen-, Nelkenbäume, den Kaffeestrauch, das Zuckerrohr, den Pfeffer und Ingwer, lauter Sträucher und Bäume, deren Gewürze und Früchte uns un- entbehrlich geworden sind. B. Asiens Klima und Produkte. Ganz Vorderasien, Syrien, Arabien und Persien haben ein äußerst trockenes, continentales Klima. Ein heiterer, wolkenloser Himmel lagert über den sandigen Strecken der Hochflächen. Nur an bewässerten Stellen und im Gebirge zeigt sich üppiger Pflanzenwuchs, welchen immergrüne Bau- hölzer, herrliche Früchte aller Art, Datteln, die Baumwollenstaude, Myrthen und unsere Getreidearten charakterisiren. Vorder- und Hinterindien nebst den ostindischen Inseln haben einen ungewöhnlichen Reichthum an allen tropi- schen Gewächsen; unzählige Flüsse bewässern das Land und bewahren es vor Dürre, von welcher Arabien und Persien fast verzehrt werden. Auf den beiden Halbinseln von Indien bildet der Reis ein Hauptnahrungsmittel und einen einträglichen Handelsartikel; ferner gedeihen dort unsere Getreide- sorten, die herrlichsten Südfrüchte, Teak-, Ebenholz-, Maulbeer-, Zimmtbäume, Gewürznelken, Muskatnüsse, Kaffee, Thee und Zuckerrohr. Die feuchten

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 198

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
198 Seewinde bringen den verschiedenen Landstrichen im Laufe des Jahres genug erquickenden Regen. Indien ist eines der gesegnetsten Länder der Erde, China daö angebauteste. Unübersehbare, künstlich bewässerte Felder mit Getreide, Reis, Maulbeerbäumen, Baumwollenstauden, Theesträuchern, Mohn nähren die ungeheuer zahlreiche Bevölkerung des Landes und gewähren einträgliche Handelsartikel. Schlägt man doch einzig den Werth des aus China all- jährlich bezogenen Thees auf 70 Mill. Franken an. Dagegen bildet die Hochfläche des innern Hochasiens einen traurigen Gegensatz. Sie hat ein entschieden continentales Klima, im Sommer eine drückende Hitze, und im Winter eine empfindliche Kälte; daneben fehlt eine genügende Bewässerung. Kaum hat der Schnee vor den wärmeren Sonnenstrahlen sich zurückgezogen, so versucht die Pflanzenwelt hervorzutreten. Aber gar bald verdorret Alles, die Steppe wird Wüste, welche im Sommer kein Regen tränkt. Nur das Hochland von Tübet, welches die zahlreichen Quellen des Himalaya bewässern, macht eine Ausnahme. Hier gedeihen unsere Getreide-, Obst- und Gemüse- arten neben vielen einheimischen Blumen noch in einer Höhe von 8 — 12,000'. Besonders bekannt ist Tübet durch eine eigene Gattung von Schafen, welche die feinste Wolle geben, durch Büffel mit seidenartigen Pserdeschweifen und eine Ziegenart, deren Haare die feinsten 'Shawls liefern. Tübet ist zugleich das Vaterland der europäischen Hausthiere; noch birgt es wilde Pferde und Esel, welche in den Gebirgen sich umhertummeln. Die beiden Tiefländer endlich, Turan und Sibirien, haben ein ausgeprägtes continentales Klima. Turan ist ein steppen- und wüstenreiches Land, dessen Fruchtbarkeit nur in den Flußthälern des Sir Darja und Amu Darja ersichtlich wird. Die Sommer sind in beiden Tiefländern bei Tage sehr heiß, in der Nacht ent- schieden kühl; die Winter lang und ausnehmend streng. Sibirien gilt na- mentlich als Symbol eines rauhen, unwirthbaren Landes, ist stark bewässert und an seinen Nordküsten den größten Theil des Jahres mit Eis bedeckt. Im südlichen Theile, in der Nähe des Berglandes, sind Birken- und Tannen- wälder, Felder mit Kartoffeln, Buchweizen, Kohl, Rüben, Hanf und Flachs. Dann folgt nördlicher anfangs eine trockene, ungeheure Steppenfläche, welche einem den größten Theil des Jahres gefrcrnen Sumpflande vorgelagert ist. Dasselbe ist mit Moos und Flechten" bewachsen und hat zuweilen Stellen mit Sträuchern, Beeren und krüppeligem Holz aufzuweisen. Diesen Theil nennt man die Tundra, ein Aufenthalt wilder Gänse und Enten. Asien ist die Heimath unserer meisten Hausthiere. Kameele, Elephanten, Rennthiere, Pferde und Esel werden noch in wildem Zustande angetroffen. Die Rennthiere, Kameele und Elephanten bilden 3 eigenthümliche Thierzonen in Asien; im Norden bedient man sich der Rennthiere, im mittleren Asien der Kameele, im Süden der Elephanten als Last- und Reitthiere. Die das Rennthier begleitenden Raubthiere sind die Bären und Wölfe; im Gefolge der Elephanten ist der Tiger in Vorderindien, während der asiatische Löwe in der südlichen Heimath der Kameele sich aufhält. Wilde Pferde, Esel und Ochsen gibt es namentlich auf der Scheitelfläche des östlichen Hoch- asiens, wo auch vorzügliche Schafe, die Kaschemir-Ziege, die wilde Ziege, Antilopen und Gazellen, das Moschusthier angetroffen werden. Besonders reich ist die Thierwelt Indiens: Riesige Elephanten und Nashörner, Tiger, Affen, die größten der Erde, zahlreiche Hirsche und Antilopen, die buntesten

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 33

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
33 Pinnenmeeres der Welt, des Kaspi-Sees (8413 Q.-M.), welcher fast 79' unter dem Spiegel des schwarzen Meeres liegt, salziges Wasser enthält und Seethiere und Seepflanzen ernährt. Im Osten scheidet der Ural, ein Ge- birge, das den Meridianen nach von N. nach S. streicht, das große Tief- land Europa's von Asien. Vom Ural aus ziehen auch jene einzigen Er- hebungen (Uwalli sagen die Russen) durch die Tiefebene. Die nördliche beginnt am Ural, streicht durch die russische und norddeutsche Tiefebene bis in die jütische Halbinsel, wo sie sich vollständig herabsenkt. Man nennt sie gewöhnlich die uralisch - baltische Landhöhe; sie bildet zugleich theilweise die Wasserscheide zwischen dem nördlichen Eismeer und der Ostsee einerseits, und dem schwarzen und kaspischen Meere andererseits. Der südliche Landrücken, der uralisch-karpathische Höbenzug, reicht vom Ural bis zu den nördlichen Vorhöhen der Karpathen. In der südlichen Landhöhe erreicht der Obt-r schei Syrt die Höhe von 500', die Lvsa Gora im südlichen Polen 1800'; in der nördlichen sind das Waldai-Gebirge und der Wolchonski- Wald Höhen von 880'. Nur die nördliche Landhöhe trägt unzählige fisch- reiche Seen auf ihrem Rücken, die südliche nicht. Das Land zwischen den beiden Landhöhen ist theils angebaut, theils noch mit mächtigen Waldungen bedeckt. Das Klima der ungeheuren Tiefebene ist wegen der großen Ausdeh- nung nach N. und S., O. und W. sehr verschieden. Vis zum 50? N. B. findet man die 4 Jahreszeiten, angenehmen Frühling und Herbst, dürren, heißen Sommer, kurzen, strengen Winter. Oel und Südfrüchte kommen auf der Südseite der Krim zur Reife, der Weinstock gedeiht bis zum 48? und 49°. Zwischen dem 50? und 60? findet man einen heißen Som- mer und strengen Winter. In diesen Gegenden wird vorzugsweise Ge- treide gebaut. Nördlich vom 60? finden wir eine mächtige Hitze im Sommer und eine schauderhafte Kälte im Winter, vor der das Quecksilber erstarren muß (— 32° R.). Während im Süden der längste Tag 15 Stunden zählt, dauert er auf der Nordküste der Halbinsel Kola 2 Mo- nate. Unter allen Verhältnissen ist das russische Tiefland kälter als alle anderen europäischen Staaten, selbst wenn diese auf gleichen Breitegraden liegen (§ 80 A.). 8 44. Das Hoch« und Tiefland außerhalb des kontinentalen Dreiecks. 1. Die Dodenbrschassenheit der pyrenäischen Halbinsel. Auf den drei südeuropäischen Halbinseln ist das Bergland vorherrschend. Betrachten wir die westlichste, die pyrenäische (auch iberische und spanische genannt), so haben wir daselbst eigentlich nur 3 größere Tiefebenen, näm- lich : 1) das Tiefland von Arragonien am Ebro; 2) das von Andalusien am Guadalquivir; 3) das von Estremadura am unteren Tajo. Andere lkeinere tiefliegende Landstrecken sind nur an der Meeresküste zu finden, z. B. an der Westküste die Haiden von Baira (zwischen 40° und 41° 9t. B.); ferner die Hügellandschaften von Murcia und Valencia an der Ostkiiste. Cassiail, Geographie. 4. Aufl. •>

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 34

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
34 Dagegen tritt das Hochland in 2 Hochebenen und 4 Hauptgebirgszü- gen auf. Beginnen wir im N., so treffen wir: 1) die Pyrenäen, welche sich vom Cap Creus bis zu Cap Ortegal und Finisterrä fortsetzen und den Nordrand der ganzen Halbinsel bilden; sie sind ein Hochgebirge mit 11,000' hohen Gipfeln (Mont Perdu und Maladetta). Die Schneelinie beträgt 8400'; deshalb sind die höher liegenden Gipfel, wie in den Alpen, mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Mit dem 16° O. L. beginnen die kantabrischen, asturischen und galicischen Berglandschaften, welche als westliche Fortsetzung der Pyrenäen betrachtet werden müssen. Die Pyrenäen fallen steil nach N. ab. 2) Die Hochebene von Alt - Castilien dehnt sich südlich dieses Nordrands aus und wird im O. und W. von Fortsetzungen und Ausläufern des Nordrandes, im S. aber von dem kastilianischen Scheidege- birg begrenzt. 3) Das kastilianische Scheidegebirge führt verschiedene Namen, im W. heißt es Sierra Estrella, später Sierra de Gredos und im O. Sierra de Guadarama. 4) Die Hochebene von Neucastilien dehnt sich südlich des kastiliani- schen Scheidegebirges zu beiden Seiten des obern Tajo und der Guadiana aus; 5) südlich wird dieselbe vom andalusischen Scheidegebirge begrenzt, welches nach Süden steil zur andalusischen Tiefebene abfällt. Ein Theil desselben heißt Sierra Morena. 6 ) Jenseit der andalusischen Tiefebene erhebt sich das Gebirge von Gra- nada mit der Sierra Nevada, deren höchster Punkt, der Mulhacen, nahe an 11,000' über dem Meere liegt. Er ragt ungefähr 500' über die dortige Schneelinie hinaus. Die spanische Halbinsel gehört ihrer Lage nach zur nördlichen gemäßig- ten Zone; doch herrscht namentlich im andalusischen Tieflande das Klima der heißen Zone. Dattelpalmen, Zuckerrohr, Südfrüchte, Baumwolle, Wein und Korkeichen trifft man daselbst in Menge an. Tie großen Hochebenen Spaniens sind meist trocken und kahl, und bieten nur an sehr bewässerten Stellen gute Weideplätze. Denn während daselbst am Tage eine drückende Hitze herrscht, welche in Verbindung mit dem glühenden Solano (Südwind) alle Wasser auftrocknet, wirkt in der Nacht der kalte Wind Gallego ebenso nachtheilig. Dagegen sind die Hügellandschaften von Murcia und Valencia einem herr- lichen Garten in üppiger Fülle und Anmuth vergleichbar, die arragonische Ebene aber einer dürren, wasserarinen Gegend. Es fehlen dort sogar Quel- len und , Brunnen, und um sich vor völligem Wassermangel zu schützen, sammelt man das Regenwasser in ausgemauerten unterirdischen Behältern, „Eisternen". — Spanien war im Alterthum wegen seines Gold- und L>il- berreichthums hochberühmt; jetzt ist der Bergbau höchst unbedeutend, und die alten Gruben sind meist verschüttet. Besondere Erwähnung verdienen in- dessen die Quecksilbergruben von Almaden, welche früher einen jährlichen Ertrag von 20,000 Centnern lieferten, jetzt nur noch 6000.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 215

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
215 in den Händen der Engländer. Ausgeführt werden besonders Seidenzeuge, Baumwollenstoffe, Shawls, Teppiche, Diamanten und Edelsteine, Gewürze, Apothekerwaaren, Elfenbein, Perlen und Vogelnester. Dampfboote befahren bereits den Indus und Ganges, und die Auffindung von Steinkohlen hat die Anlegung von Eisenbahnen nicht nur ermöglicht, sondern bereits ins Leben gerufen. Seiner geographischen Lage nach gehört Hindostan dem tropischen und subtropischen Klima an; Winde, zahlreicbe Flüsse und Sumpfflächen, das Himalayagebirge wirken mäßigend aus die Hitze ein. Die Monsune (vergl. § 126) mit den sie begleitenden Regen sind eine Eigenthümlichkeit des indischen Oceans, werden durch die eigenthümliche Vertheilung der Länder- massen in der tropischen Zone hervorgerufen und üben aus Pflanzen- und Thierleben einen großen Einfluß aus. Der S.-W.-Monsun ist regnerisch, der N.-O.-Monsun trocken. Sobald der erstere Ende Juni zu wehen an- fängt, entladen sich unter fürchterlichen Donnerschlägen gewaltige Regengüsse, welche die versengten Gefilde in lachendes Grün umschaffen. Bäche werden zu reißenden Strömen und verbreiten Schrecken und Untergang allenthalben. Fast überall folgen auf die Regenzeit ansteckende Krankheiten, besonders Fieber, Cholera, Aussatz, Elephantiasis, Augenleiden und Blattern. Ins- besondere wirkt das tropische Klima sehr nachthcilig auf die Europäer ein, und hat Manchen zur Rückkehr gezwungen. In neuester Zeit hat man Ge- sundheitsstationen in einigen hochgelegenen, gesunden Gegenden angelegt, wo sich Kranke in kurzer Zeit wieder erholen können. Eine solche Gesundheits- station befindet sich für Madras auf dem Rilgherriberg in einer Höhe von 7700) wo eine mittlere Temperatur von 16° 0. herrscht; eine andere liegt nördlich von Kalkutta in den Bergen von Sikkim zu Dargiling (7000') und eine dritte zu Landur im Lande Gherwal (8000'), wo ein angenehmes Klima und die hier angebauten europäischen Obst- und Gemüsearten die Gesundheit oft wieder schenken. Das britische Indien zerfällt in mittelbare und unmittelbare Besitzungen; jene bilden eine Art von Schutz- und Bundesstaaten, diese dagegen voll- ständige Unterthanenlande. Die Letzteren werden in vier Präsidentschaften eingetheilt. 1) Die Präsident sch äst Bengalen oder Kalkutta, die volkreichste, um- faßt das untere Tiefland des Ganges und sämmtliche Besitzungen der Eng- länder in Hinterindien, im Ganzen mit einer Bevölkerung von 40 Mill. Die Hauptstadt Kalkutta mit Fort William besteht aus drei Municipali- täten: dem eigentlichen Kalkutta, der „Stadt"; den vielen Vorstädten, welche mit ihr auf derselben Seite des Flusses Hughly liegen und in denen die Europäer und die Mehrzahl der Muhamcdaner wohnen, und drittens dem Stadttheil Haurah. Die Bevölkerung ist im höchsten Grade buntscheckig, beläuft sich aber wenigstens auf 1 Mill., darunter etwa 20,000 Europäer. Murschedabad (150,000 E.). Patna am Ganges (300,000 E.). Kuttak am Mahanaddy. Südlich von Kuttak liegt der berühmte Wallfahrtsort Dschaggernat mit einer ungeheuren Pagode, welche nach der Sage 10,000 Jahre alt sein soll, und jährlich 1 Mill. Wallfahrer herbeizog. Die Pa- gode besteht auö vielen Tempeln und geräumigen Wohnungen für mehrere Tausend Braminen und Tempeldiener sammt Familien. Die hinterindischen
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